Per App schnell zur Fahrpreis-Erstattung – LateBack in der Frankfurter Rundschau

Per App schnell zur Fahrpreis-Erstattung – LateBack in der Frankfurter Rundschau

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Mit der App eines Frankfurters kann man bei Verspätungen einfach und komfortabel die 10-Minuten-Garantie des RMV einfordern.

Michael Zierlein pendelt von Frankfurt nach Darmstadt, der Arbeit wegen. „Da bin ich täglich im ÖPNV unterwegs“, sagt er. Die vielen Verspätungen, der Züge ärgern den 30-Jährigen schon lange. Und auch, dass es zwar beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine 10-Minuten-Garantie gibt, die bei Verspätungen den Fahrpreis erstattet. „Die aber ist so umständlich, dass ich Leute kenne, die sie überhaupt nicht mehr nutzen“, erzählt Zierlein.

Diese funktioniert nämlich nur am PC, wo ein ausführliches Formular auszufüllen ist. Jedesmal aufs Neue, auch wenn es nur um geringe Beträge gehen sollte. „Und wer hat schon Lust, wenn er wieder mal zu spät zur Arbeit kommt oder in den Feierabend starten kann, sich dann als Erstes an den Rechner zu setzen?“, fragt Zierlein. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Sebastian Hennig hat er deshalb eine App entwickelt, die die Erstattung wesentlich vereinfacht.

Einfach und komfortabel für die User

LateBack heißt die Anwendung, bei der man sich lediglich einmal anmelden muss, um anschließend nahezu automatisch im Fall der Fälle die 10-Minuten-Garantie in Anspruch nehmen zu können. Sie funktioniert zurzeit noch ausschließlich auf dem iPhone, im Dezember aber soll es dann neben der iOS- auch eine Android-Version geben. Und noch sind auch nicht alle Ticketvarianten, die der RMV anbietet, dort hinterlegt. Das soll als nächstes folgen.

Für 90 Prozent aller Fälle aber soll LateBack schon mit wenigen Klicks die Erstattung vom Smartphone aus ermöglichen. Vier Monate haben Zierlein und Hennig an der App gearbeitet, nun ist sie im App-Store verfügbar.

Druck auf den RMV aufbauen

Der Download ist kostenlos, auch eine bestimmte Anzahl von Erstattungsanträgen je Monat sollen kostenfrei erfolgen. Erst dann wird eine Monatsgebühr von 1,79 Euro fällig. Hohe Gewinne stehen für Zierlein, der sein Geld mit dem Online-Marketing für einen Darmstädter Sneaker-Store verdient, nicht im Vordergrund. Den Mehrwert von LateBack sieht er an anderer Stelle. „Wenn der RMV aufgrund von mehr Erstattungsanträgen dafür sorgt, dass die Bahnen pünktlicher fahren, dann nutzen auch mehr Menschen diese“, sagt er. Und damit sei dann auch ein Vorteil für die Umwelt erreicht.

Das Abholen des Geldes in bar an einem der RMV-Servicestellen kann allerdings auch LateBack den Fahrgästen nicht abnehmen. Und noch etwas bleibt: Der Kunde muss dem RMV beim Auszahlen einen original Fahrschein vorlegen. Auf Papier. Bei RMV-Smart bedeutet das, dass der Kunde zu Hause das elektronische Ticket auf einem DIN-A-4-Bogen ausdrucken und mitbringen muss. Dies sei nötig, um Missbrauch zu verhindern, teilte eine RMV-Sprecherin auf Anfrage mit.

Immerhin gibt es auch hier Aussicht auf Besserung. Registrierten Kundinnen und Kunden sollten künftig Gutscheine erhalten, die sie für weitere Tickets verwenden können. Auch weitere „alternative kundenfreundliche Auszahlungsvarianten“ würden derzeit geprüft.